Monday 9 February 2015

Sam Smith ist der Gewinner der Nacht ; Grammy-Gala in Los Angeles

Grammy-Gala in Los Angeles

Der Brite Sam Smith gewann in Los Angeles den Grammy als bester neuer Künstler.
Der Brite Sam Smith gewann in Los Angeles den Grammy als bester neuer Künstler. (Bild: Lucy Nicholson / Reuters)



Noch vor einem Jahr kannte ihn keiner, bekennt der Shootingstar Sam Smith. Nun hat er bei den Grammys gleich vier Mal abgeräumt. Freuen durften sich zudem Beck, Pharrell Williams und Rosanne Cash.

(ap) Bester Newcomer, bester Song, beste Aufnahme, bestes Pop-Album: Der grosse Gewinner der diesjährigen Grammy-Awards ist Sam Smith. Der junge Shootingstar aus Grossbritannien rang in seiner Dankesrede nach Worten. Für eine Überraschung war bei der Gala in Los Angeles auch Singer-Songwriter Beck gut. Er holte mit seinem Werk «Morning Phase» den Grammy als bestes Album und stach damit die favorisierte Beyoncé aus. Für die 33 Jahre alte Pop-Sängerin gab es immerhin Trophäen in den Kategorien bester R&B-Song und beste R&B-Darbietung für «Drunk in Love». Für Pharrell Williams und Rosanne Cash gab es jeweils drei Preise.

«Ach du meine Güte»

Den Grammy-Reigen eröffneten am Sonntagabend die Rocker von AC/DC mit ihrer aktuellen Single «Rock or Bust». Dann gaben sie ihren Klassiker «Highway to Hell» zum Besten – sehr zur Freude von Pharrell, Lady Gaga und Katy Perry, die Teufelshörner trugen und begeistert Beifall klatschten. Pop-Ikone Madonna trat zum Song «Living for Love» als Matadorin auf und wurde dabei von einem Schwarm von Background-Tänzern mit Stiermasken flankiert.
Seinen ersten Grammy nahm Sam Smith aus den Händen seiner Kollegin Taylor Swift entgegen, mit der er auch befreundet ist. «Ach du meine Güte. Ich muss jetzt etwas sagen, ohne zu weinen», sagte er. Auf dem Roten Teppich hatte er zuvor an seine bescheidenen Anfänge erinnert. «Ich bin einfach nur froh, dass die Leute wissen wer ich bin. Im letzten Jahr wusste keiner wer ich war», sagte er. Mit der Hitsingle «Stay With Me» aus seinem Album «In The Lonely Hour» gelang Smith im vergangenen Jahr der internationale Durchbruch.

Enfant Terrible Kanye West

Pharrell Williams ist schon um einiges länger im Geschäft. Bei der Gala holte er für die Live-Version von «Happy» einen Grammy in der Kategorie beste Pop-Solodarbietung. Zudem gewann er eine Trophäe für das beste Musikvideo sowie das beste Urban-Contemporary-Album für «G I R L».
Hip-Hop-Star Kendrick Lamar war im vergangenen Jahr in sieben Sparten nominiert, aber leer ausgegangen. Diesmal lief es für ihn besser: Sein Song «i» brachte ihm jeweils zwei Grammys für den besten Rap-Song und die beste Rap-Darbietung ein. Eminem holte die Trophäe für das beste Rap-Album und liess damit Common und Iggy Azalea hinter sich.
Kanye West inszenierte sich augenzwinkernd abermals als Enfant Terrible: Als beim Grammy für das Album des Jahres den Namen von Beck aufgerufen wurde, tauchte West kurz neben dem Preisträger auf der Bühne auf. Auf die gleiche Art hatte West vor Jahren Taylor Swift gestört, als diese Beyoncé bei den MTV Video Music Awards ausgestochen hatte. Doch diesmal lächelte West nur und sprang wieder von der Bühne.

Obama mahnt zur Ächtung von Gewalt

Bei der Show gab es aber auch ernste Momente: Ganz in weiss gekleidet sang Katy Perry die Ballade «By the Grace of God», nachdem eine Frau von ihrem Martyrium des Missbrauchs und dessen Bewältigung sprach. Zuvor schaltete sich Präsident Barack Obama per Video zu und forderte die Künstler auf, aktiv zu werden und zu helfen. «Es ist an allen von uns, eine Kultur zu schaffen, in der Gewalt nicht toleriert wird», sagte Obama.